Ungewöhnlich wenig Diskussionsbedarf gab es in der 18. Sitzung des 12. Studierendenrats. In schnellem Tempo wurde über neue und vertagte Anträge abgestimmt. Neben moderaten Summen entschieden die Mitglieder auch über die zukünftige Verwendung der verbliebenen 30.000 Euro an Qualitätssicherungsmitteln.
Den Beginn machte ein Antrag von der Antiautoritären Hochschulgruppe: Finanziell gefördert werden sollte eine Lesung zur politischen Theorie des Anarchismus mit dem Referenten Jonathan Eibisch. Für den anwesenden Vertreter der Gruppe gab es allen Grund zur Freude – die beantragte Summe von 259,24 Euro wurde fast einstimmig angenommen. Der anschließende Nachantrag zum Vortrag „Urbane Begrünung“, eingereicht von der Grünen Hochschulgruppe, wurde ebenfalls mit beinahe allen anwesenden Stimmen angenommen.
Dann galt es über die Förderung eines Workshops zur betrieblichen Organisation von Studierenden abzustimmen. Antragsteller war die Gruppe TV Stud Tübingen. Der Referent Romeo Amann, erfahrener Gewerkschafter bei ver.di, wird in dem Workshop erklären, wie man Studierende, die als Hiwis an der Universität arbeiten, für gewerkschaftliches Arbeiten gewinnen kann.
Laut den Antragstellern liege bei dem Workshop der Fokus auf der richtigen Gesprächsführung. Daher richte sich die Veranstaltung auch an Studierende, die nicht gewerkschaftlich, aber anderweitig politisch aktiv sind. Die Kosten, die sich auf 200 Euro Honorar für Amann belaufen, wurden einstimmig vom StuRa angenommen.

Förderung zukünftige Ausgaben der Kupferblau
Nachdem die Anträge in der letzten Sitzung vertagt wurden, entschied der StuRa in seiner 18. Sitzung nun final über die drei eingegangenen Anträge der Kupferblau. Die Finanzierung der 54. und 55. Ausgaben ist gesichert, die Vertreter*innen des StuRas stimmten mehrheitlich für die Anträge. Daneben stimmten die Studierenden ebenfalls für die Übernahme der Kosten für das Hosting der Website und für Adobe, das für das Layout der Printausgabe verwendet wird. Diese belaufen sich auf 234 Euro.
Wird es das Improtheater wieder geben?
Andere Anträge mussten sich mit einer Vertagung der Abstimmung abfinden. Mit 3.000 Euro soll wieder der Improtheater-Kurs Die Lust am Scheitern, für den sich Studierende bereits im letzten Semester 3 ECTS anrechnen lassen konnten, gefördert werden. In zwei Kursen à 12 Terminen soll der Dozent Volker Quandt wieder die Kunst des Improtheaters lehren.
Quandt begründete 1990 die Theatersport-Tradition, die in Tübingen bis heute regelmäßig die Säle des Landestheaters Tübingen füllt. Er selbst leitete viele Jahrzehnte das Theatersport-Format, bis er die Leitung des Formats Anfang 2024 übergab. Da die Fachschaftenvollversammlung (FSVV) den Antrag noch an die Fachschaften weitergeben möchte, stimmten die StuRa-Vertreter*innen für eine Vertagung.
Aus demselben Grund heißt es auch beim AK „Kritische Soziale Arbeit“ erst einmal abwarten. Die Gruppe, die sich vor circa einem Jahr gegründet hat, möchte durch ihre Arbeit den kritischen Blick auf die soziale Arbeit fördern. Langsam soll es nun darum gehen, entsprechende Veranstaltungen zu planen. Bei einem Vortrag mit der Journalistin und Autorin Heike Kleffner, die in der Beratung für Betroffene von rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt tätig ist, wolle man über ihre Perspektive in den Diskurs kommen. Thema werde dabei beispielsweise der zunehmende Erfolg der AfD und dessen Folgen für Betroffene und die soziale Arbeit allgemein sein. Nachdem die Fachschaften sich den Antrag angeschaut haben, wird der StuRa final abstimmen.
Finaler Beschluss zur Verwendung der QSM-Rückstände
Zur Debatte stand abermals die zukünftige Verwendung von 30.000 Euro übriggebliebener Qualitätssicherungsmittel (QSM). Bisher hatte man geplant, 15.000 Euro entweder für ein Projekt des StuRas oder für eine Veranstaltung zum Thema Mental Health zu verwenden, allerdings hat sich trotz Ausschreibung kein Projekt gefunden.
Ein kurzfristig in der Sitzung erstellter Antrag der GHG sah vor, dass die Hälfte der Mittel einem Antrag der Division V – International Office zugeteilt werden. Darüber hinaus sollten in Zukunft Anträge innerhalb eines Fördervolumens von 15.000 Euro den Fächern nach Bewilligung des Antrags durch den Arbeitskreis QSM zugeteilt werden. Trotz fünf Enthaltungen kam eine Mehrheit zustande und der spontane Antrag wurde angenommen.
Vertreter*innen für die Tübinger School of Education gewählt
Nach den Anträgen ging der StuRa weiter zu den nächsten Tagesordnungspunkten. Die Studierenden Pauline Mengel, Jakob Bühler, Finn Schwarz und Pauline Gabriel dürfen sich freuen – der StuRa wählte sie als Vertreter*innen für die Tübinger School of Education.

Thema der Sitzung waren auch die kommenden Gremienwahlen am 8. und 9. Juli. Der StuRa stimmte zugunsten des Wahlkodexes‘ des vergangenen Jahres, der beispielsweise Wahlwerbung für die Listen am Tag der Wahl verbietet. Außerdem wurde verkündet, dass das Prorektorat Studium und Lehre neu besetzt werde.
Was gibt es Neues aus den AKs?
Der AK Studium und Lehre erzählte von seinem Gespräch mit der Forschungsdezernatsleitung über die Exzellenzstrategie. Der Vertreter Linus erklärte, dass Studierenden die Möglichkeit gegeben werde, mit den Gutachtern zu sprechen. Hierfür sollten Studierende aus der Verfassten Studierendenschaft benannt werden. Der StuRa segnete zwei Kandidaten ab, für die sich der AK entschieden hatte.
Außerdem wurde über das Konzept CampusCafé gesprochen. Die Senatsmitglieder haben diverse Gruppen erschlossen, die mit der Rektorin zusammensitzen und mit ihr etwa eine Stunde über Studierendenangelegenheiten sprechen können.
AK Cafeteria kritisiert den vorliegenden Vertrag
Auch der AK Cafeteria berichtete von seiner Arbeit. Ganz und gar nicht zufrieden sei man mit dem vorliegenden Vertrag, der eine Öffnung von 6 bis 18 Uhr vorsieht. Man wolle die Cafeteria länger geöffnet lassen, sodass Studierende auch abends noch zusammensitzen und sich vernetzen könnten. Darüber hinaus solle laut Vertrag der gesamte Platz vor der Cafeteria für die Verkehrssicherheit übernommen werden. Der AK sehe nicht ein, dass hierfür die Gelder der Studierenden verwendet werden.
Die nächste Sitzung des Studierendenrats findet am 30. Juni statt – wie immer im großen Sitzungsraum im Clubhaus. Auch eine Online-Teilnahme ist möglich.
Beitragsbild: Johanna Grün
Der Beitrag StuRa Inside vom 16. Juni 2025 erschien zuerst auf Das Tübinger Campusmagazin.